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Malawi 2023_Drehreise RTL Spendenmarathon_Relaunch_Artikel

Unsere Drehreise zum RTL-Spendenmarathon – mit Isabel Edvardsson vor Ort in Malawi

Am 16. November wird der diesjährige RTL-Spendenmarathon live ausgestrahlt. Nach drei Jahren stellt endlich wieder eine prominente Patin unser Lichtblicke-Projekt vor: Die Profi-Tänzerin Isabel Edvardsson, bekannt aus der RTL-Serie „Let’s Dance“. Die mehrfache deutsche Meisterin begleitet unser Team auf der Drehreise ins südostafrikanische Malawi, wo wir unsere „Filmkinder“ Kelvin und Davie in ihren Dörfern kennenlernen. Beide Kinder leiden unter Sehstörungen und haben nur noch wenig Sehkraft.

| Silke Grunow (SDL)

Anreise und Mzuzu Central Hospital

Silke Grunow, Bereichsleiterin für die Projekte im In- und Ausland bei der Stiftung der Deutschen Lions, nimmt uns mit auf die diesjährige Drehreise:

„Von Frankfurt über Addis Abeba in Äthiopien reist unsere Patin Isabel Edvardsson zusammen mit dem RTL-Filmeteam, Anja Nürnberg (Vorstand der Stiftung RTL – Wir helfen Kindern), PID Daniel Isenrich (Vorstandsmitglied der Stiftung der Deutschen Lions) und mir nach Lilongwe. Nach der Ankunft geht es mit einem kleinen Team der Christoffel Blindenmission (CBM), unserem Partner für die Projektumsetzung, und einem malawischen Mitarbeiter des Ministeriums für Informationen zu unserem ersten Zwischenstopp nach Nkhotakota. Aus den kalkulierten zweieinhalb Stunden werden am Ende fünf Stunden, sodass wir bereits in der Dunkelheit am Malawisee ankommen. Leider sehen wir an dem Abend nichts mehr von seiner Schönheit, sondern hören nur das Plätschern am Ufer.

Am nächsten Tag brechen wir bereits früh zum Projektstandort nach Mzuzu auf und erreichen nach einer zweieinhalbstündigen Fahrt das Mzuzu Central Hospital, wo wir vom Augenarzt Dr. Patty und dem Klinikdirektor Dr. Bandawe herzlich begrüßt werden. Nach kurzer Lagebesprechung treffen wir unsere Filmkinder, den zwölfjährigen Kelvin und den neunjährigen Davie. Ebenfalls begutachten wir das Baugrundstück, auf dem die neue Augenklinik für pädiatrische Dienste entstehen soll.

Kelvins Augen werden im Krankenhaus untersucht, Projektpatin Isabel Edvardsson und PID Daniel Isenrich begleiten den Jungen. | Silke Grunow (SDL)
Am Mzuzu Central Hospital entsteht eine Abteilung für Kinderaugenheilkunde. | Silke Grunow (SDL)
Isabel Edvardsson und PID Daniel Isenrich bei der Lagebesprechung mit dem Fachpersonal. | Silke Grunow (SDL)

Nur noch sechs Meter weit

Am folgenden Tag steht der Besuch der beiden Kinder in ihren Dörfern auf dem Drehplan. Kelvin lebt mit seinem alleinerziehenden Vater und seinem kleinen Bruder knapp über eine Stunde entfernt von Mzuzu in einem kleinen Dorf im Haus seiner Tante. Um ihn zu Hause zu besuchen, fahren wir entlang einer en­gen Sandstraße vorbei an saftgrünen Teeplantagen in einer hügeligen Landschaft.

Das Dorf, in dem Kelvin wohnt, wirkt übersicht­lich und sauber. Kelvin besucht die Schule, was je­doch nur möglich ist, wenn sein Vater ihn auf dem Weg begleiten kann. Denn auf einem kann er nur Hell und Dunkel unterscheiden, mit dem anderen sieht er nur noch sechs Meter weit. Die meiste Zeit hilft ihm sein kleiner Bruder und übernimmt die Rolle seiner Augen. Ansonsten muss sich Kelvin auf sein Gehör verlassen. Im Dorf selbst kann er sich recht frei bewegen, da es weitläufig, flach und ohne viele Hindernisse ist. Von seinen Mitschülern wird der Zwölfjährige jedoch oft ausgelacht und auch die Lehrer nehmen wenig Rücksicht, wenn er den Tafelanschrieb nicht lesen kann.

Unsere Projektpatin Isabel Edvardsson besucht Kelvin in seinem Dorf . | Silke Grunow (SDL)
Kelvin kann auf einem Auge nur noch Hell und Dunkel unterscheiden, mit dem anderen sieht er nur noch sechs Meter weit. | Silke Grunow (SDL)
Kinder in Kelvins Dorf in der Nähe von Mzuzu | Silke Grunow (SDL)
| Silke Grunow (SDL)

Zu Besuch im Dorf von Davie

Am Nachmittag fahren wir von Mzuzu aus 30 Minuten in die entgegengesetzte Richtung in das Dorf von Davie. Hier leben sehr viele Menschen. Die Armut ist augenscheinlich. Viele Kinder ha­ben Hautekzeme und kaum ein Kind trägt saube­re oder intakte Kleidung. Dennoch herrscht hier eine Fröhlichkeit und die vielen Kinder toben mit­einander und passen untereinander auf die Kleinsten unter ihnen auf. Im Schatten des Verkaufsstandes von Davies Mutter spielen Frauen Karten. Daneben sitzt auf einem schattigen Plätzchen Davie mit sei­nen bunten Kronkorken, die er immer wieder anders legt und sortiert. Davie ist auf einem Auge blind, auf dem anderen sieht er kaum noch, seine Hornhaut ist vernarbt. Die Sonne schmerzt seine Augen sehr. Nur im Dunkeln öffnet Davie seine Augen und die Augenkrankheit ist deutlich zu erkennen.

Davie leidet vermutlich an der Krankheit „Ocu­lar Surface Squamous Neoplasia“ (OSSN), einem Tumor der Augenoberfläche, der Ursache dafür ist, dass seine Augen austrocknen. Dies wird derzeit untersucht. Festgestellt hat seine Mutter, dass etwas mit den Augen nicht stimmt, als Davie noch klein war, da er ständig gegen Gegenstände gelaufen ist. Seine Mutter hat drei Kinder, sie lebt von den we­nigen Einnahmen, die sie durch den Verkauf von Tomaten, Holzkohle und kleinen frittierten Fische erwirtschaftet. Miete kann sie nicht zahlen. Ein Kirchenmitglied gewährt ihr und ihren Kindern derzeit ein kleines mietfreies Zimmer, allerdings nur bis Oktober. Danach weiß sie noch nicht, wo sie wohnen wird. Davie kann jedes Jahr für drei Mona­te eine Blindenschule in Nkhata Bay besuchen. Oft muss seine Mutter ihn jedoch früher abholen, da er sich krank fühlt. Für den Transport muss die Mut­ter 6.000 Malawi Kwacha aufbringen, umgerechnet etwa fünf Euro, eine hohe Summe − die Mehrheit der Bevölkerung lebt von weniger als einem US-Dollar pro Tag und Kopf. Ersparnisse kann Davies Mutter nicht aufbau­en, denn wenn sie doch einmal mehr verkauft, muss sie das Geld direkt wieder an jene Menschen zu­rückgeben, die ihr Geld geliehen haben.

Davie beim Spiel mit bunten Kronkorken | Silke Grunow (SDL)
Davie ist auf einem Auge blind, auf dem anderen sieht er kaum noch. | Silke Grunow (SDL)
Davie öffnet seine empfindlichen Augen nur im Dunkeln, denn Sonnenlicht schmerzt ihn sehr. | Silke Grunow (SDL)

Kleine Geschenke und Abschied

Als sie dem Filmteam von ihrem Leben mit all seinen Heraus­forderungen erzählt, weiß Davies Mutter noch nicht, dass wir ihr am Ende als kleines Dankeschön für die Film­arbeiten einen Sack Reis, Öl, Zucker und Kekse schenken werden. Es ist sehr berührend zu sehen, dass sie vor Freude auf ihre Knie fällt und überglücklich ist, als wir ihr diese kleinen Dinge übergeben. Davie bekommt eine Schirmmütze zum Schutz gegen die Sonnenstrahlen und natürlich das Lionel-Plüschtier.

Davies Wunsch ist es, einmal Arzt zu werden, denn er möchte einen Beruf haben, bei dem er an­deren Menschen helfen kann. Dies scheint zum jet­zigen Zeitpunkt fast aussichtslos, aber vielleicht be­kommt er mithilfe einer notwendigen Augen-OP und später einer Hornhauttransplantation die Chan­ce, seinen Traum zu verwirklichen oder einfach nur die Möglichkeit, unbeschwerter aufzuwachsen.

Bei Einbruch der Dunkelheit verabschieden wir uns von Davies Familie. Die Drehreise für das Lichtblicke-Projekt in Malawi ist abgeschlossen und am nächsten Morgen geht es wieder kurz nach Sonnenaufgang zurück zum Flughafen von Lilong­we, wo unsere Patin Isabel Edvardsson mit der Filmcrew und PID Daniel Isenrich am frühen Nachmittag wieder die Heimreise antreten.“